Berufseinstieg als Fachinformatiker

Als Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung gehören das Analysieren, Planen und Realisieren von Anwendungslösungen zu Ihren täglichen Aufgaben. Sie erlernen und wenden verschiedene Programmiersprachen an, gleichzeitig wirken Sie aktiv bei Projekten zur Softwareeinführung und –entwicklung mit.

Als Fachinformatiker für Systemintegration werden Sie in beratender Funktion zum Ansprechpartner für unsere Softwareanwender. Sie lernen zu entscheiden, welche Systeme für gewünschte Anwendung geeignet sind und stehen bei Systemproblemen zur Verfügung. Sie planen und konfigurieren IT-Systeme, die Anwendung von Programmierlogik und -methoden sowie auftretende Störungen systematisch einzugrenzen und zu beheben.

Erfahrungsbericht

Denise Atilgan hat Ihre Ausbildung zur Fachinformatikerin für Anwendungsentwicklung im August 2021 bei GÖRG gestartet. In dem folgenden Interview teilt Denise Atilgan ihre Erfahrungen über den Berufseinstieg bei GÖRG und gibt spannende Einblicke in ihre Tätigkeit. 

Warum hast du dich damals für eine Ausbildung zur Fachinformatikerin für Anwendungsentwicklung entschieden?

Ich habe nach dem Abi noch nicht gewusst, was ich machen wollte und habe erstmal ein paar Sachen ausprobiert, wie zum Beispiel ein Bio Studium. Dann bin ich für ein Jahr nach Neuseeland gegangen und bin dort einigen Leuten begegnet, die meinten, dass Programmieren sehr zu meiner Art zu Denken passen würde. Also habe ich ein paar Online-Kurse ausprobiert und mich dann dazu entschieden, das richtig zu lernen, weil es sehr viel Spaß gemacht hat, an kniffligen Aufgaben zu rätseln.

Wie hast du dich beworben und wie hast du den Bewerbungsprozess empfunden?

Ich hatte mich per Email beworben, inklusive Bewerbungsschreiben und meines Lebenslaufs. Dadurch, dass ich mich zu während der Pandemie beworben habe, hat dann das Bewerbungsgespräch online stattgefunden, welches gut organisiert war.

Wie lief die betriebliche Ausbildung ab? Hattest du feste Ansprechpartner?

Die Ausbildung lief so ab, dass ich am Anfang sehr viel über die Schultern der anderen geschaut habe, mir Notizen zu den ganzen Fachbegriffen gemacht habe und zwischendrin Kurse gemacht habe, um mir Python beizubringen. Je mehr ich programmieren konnte, desto mehr Aufgaben erhielt ich dann von meinem Mentor, der für mich fester Ansprechpartner in Sachen Programmierung war. Mit der Zeit wurden die Aufgaben dann auch komplexer und irgendwann haben wir dann zusammen an Projekten gearbeitet. Für alle Themen außerhalb der Programmierung hatte ich nicht direkt feste Ansprechpartner, aber ich habe mich immer an die Personen gewandt, die ich ohnehin schon über die Themen habe Sprechen hören, zu denen ich Klärung brauchte.

Wie sah dein Alltag in der Berufsschule aus? Welche Fächer hattest du?

Ich war pünktlich beim Unterricht und habe mich immer besonders bemüht, die Themen zu verinnerlichen, da ich ja vollkommen ohne Vorerfahrung angefangen hatte. Es war mir aber auch ein persönliches Anliegen, alles zu lernen, da ich die (meisten) Themen sehr interessant fand. Zu den Fächern gehörten am Anfang SDD, also Hardwarekomponenten, Softwarekriterien, Verschlüsselung etc, SuD, also Algorithmen, Programmierplanung, Snippets schreiben etc, EvP, also Zahlensysteme (Hexa-, Dezimal- und Binärsystem), IPv4 und Netzwerkstrukturen, Verkabelungen (also typische FISI Themen) und Wirtschaft. Zwischendrin hatten wir auch Sport, „Religion“, Englisch, Deutsch und Politik. Später kamen zu den Fächern noch Frontend-Entwicklung mit Wireframes, HTML, CSS usw. hinzu, sowie Backend-Entwicklung mit Softwarearchitektur und APIs.

Wie sah ein klassischer Arbeitsalltag als Auszubildende aus? Welche Aufgaben gehörten dazu?

Man arbeitet an seiner zugewiesenen Aufgabe und tauscht sich mit seinem Mentor oder anderen Auszubildenden aus, wenn man nicht weiterkommt. Zwischendrin wurde man von Kollegen darum gebeten, bei Aufgaben zu helfen, oder mitzukommen und über die Schulter zu schauen. Und von Zeit zu Zeit hatte man auch die Möglichkeit im Selbststudium seine Fähigkeiten zu vertiefen oder an Schulungen teilzunehmen.

Welche Aufgaben haben dir die größte Freude bereitet?

Eigentlich alle Programmieraufgaben. Es kann zwar auch frustrierend sein, wenn man lange braucht, um auf eine Lösung zu kommen, oder der einzige Fehler ein einziges fehlendes Zeichen in 450 Zeilen Code ist, aber genauso ist es auch sehr erfüllend, wenn das Skript oder das Snippet ausgeführt wird und alles funktioniert wie es soll.

Was hast du von der Ausbildung erwartet und haben sich deine Wünsche erfüllt?

Ich wollte lernen, wie man programmiert und mit guten bis sehr guten Zensuren durch meine Ausbildung kommen. Dass man während der Ausbildung noch nicht alles lernen kann, liegt auf der Hand und der Rest wird nun mit den kommenden Jahren an Berufserfahrung folgen. Aber mir wurde genügend Raum gelassen, um Themen zu finden, die ich interessant finde und genug angeleitet, dass ich nie ratlos an etwas festhing, das einfach nicht funktionieren wollte. Dadurch, dass ich ziemlich gut durch die Ausbildung gekommen bin und ich Unterstützung erfahren habe, wo ich sie gebraucht habe, kann ich schon sagen, dass sich diese Wünsche erfüllt haben.

Welche Tipps hast du für alle auf Lager, die sich auch für eine Ausbildung hier interessieren?

Das Vorwissen ist nicht so wichtig, wie eine gesunde Portion Wissensdurst oder Ambition. Wenn einen die Thematik interessiert und man Eigeninitiative mitbringt, wird man die Ausbildung hier sehr genießen.